Anleitung: Die passende Alarmanlage für das Zuhause wählen

Sind Sie beunruhigt, dass bei Ihnen eingebrochen werden könnte? Gemäß einer amtlichen Statistik wird pro Jahr bei ca. 1 % der Haushalte eingebrochen, doch ausgehend von einer Reihe an Faktoren variieren die Zahlen. Hauseigentümer werden beispielsweise öfter Opfer von Einbrüchen als Bewohner eines Mehrfamilienhauses, und Bewohner der Großstadt öfter als Bewohner in ländlichem Gebiet. Gewisse Gebiete sind mehr betroffen als andere. Außerdem beeinflusst die Beschaffenheit von Grundstück und Haus, wie groß das Einbruchsrisiko ist, beispielsweise eine hohe Hecke, die Einbrecher ungestört ihr Werk verrichten lässt. 

Viele fühlen sich mit einer Alarmanlage sicherer. Teils wird der Alarm ausgelöst, wenn man bei einem Einbruch nicht zu Hause ist, und teils, wenn man sich zum Zeitpunkt des Geschehnisses zu Hause befindet. Für Alarmanlagen gibt es eine Menge an unterschiedlichen Varianten, sodass für jeden etwas dabei ist. Im Grunde genommen bestehen sie oftmals aus einem Bedienelement, mit dem man das System aktiviert/deaktiviert, einer Anzahl an Sensoren und einer App oder etwas Ähnlichem, um das System zu überwachen. Ein System, das nur Fenster und Türen überwacht, wird Außenhautsicherung genannt. Hierbei kann man sich während des Überwachens normal im Innenbereich bewegen. Doch in Form einer Innenhautsicherung kann auch der Innenbereich geschützt werden, beispielsweise durch Bewegungsmelder. Darüber hinaus gibt es Systeme mit einer Zoneneinteilung, wobei nur gewisse Teile geschützt werden und andere nicht.

Bei den Alarmanlagen sind oftmals auch Überwachungskameras inkludiert. Dadurch bemerkt man nicht nur, dass sich jemand innerhalb oder außerhalb des Eigenheims befindet, sondern man kann diese Person in Echtzeit auch über die Kamera sehen. Die Kameras verfügen oftmals über Bewegungssensoren, die erkennen, wenn sich davor etwas bewegt. Mit vielen Kameras kann man abgesehen von der Übertragung in Echtzeit auch aufnehmen und speichern. Bestimmte Geräte können zwischen Menschen und Dingen unterscheiden; d. h. sie reagieren beispielsweise nicht auf einen Staubsaugerroboter, wohl aber auf einen Einbrecher.

Die Kameras sind auch für unterschiedliche Anwendungsbereiche bestimmt. Gewisse sind motorisiert, um sie aus der Ferne steuern zu können, IP-Alarmanlagen sind für den Außenbereich bestimmt, wieder andere sind nachtsichtfähig usw. Für welche Kameras man sich für die verschiedensten Stellen entscheidet, hängt vom jeweiligen Bedarf und der Beschaffenheit der einzelnen Stellen ab.

Es gibt auch Zubehör für Alarmanlagen, um beispielsweise die Nachbarschaft auf den stattfindenden Einbruch aufmerksam zu machen – leuchtende und blinkende Lampen im Gleichtakt zu lauten und weithin hörbaren Sirenen.

Selbst zusammenbauen oder ein fertiges System kaufen?

Sieht man sich die Optionen für eine Alarmanlage an, kristallisieren sich rasch zwei verschiedene Wege heraus. Die eine Möglichkeit besteht darin, selbst ein System zu montieren, die andere darin, ein komplettes System mit der Installation durch den Hersteller/Einzelhändler zu erwerben.

Im ersten Fall kauft man die Produkte im Fertigset oder als einzelne Bestandteile und installiert diese selbst zu Hause. Diese Systeme führen selten laufende Kosten mit sich, sondern man bezahlt vor Ort und kümmert sich selbst um die Überwachung. Kameras und Sensoren können beispielsweise über das Smartphone signalisieren, wenn sich jemand im Haus befindet.

Kauft man dagegen ein fertiges System von einem Vertreiber von Alarmanlagen, installiert dieser das System direkt beim Kunden. Normalerweise wählt man zwischen unterschiedlich großen Paketen, wobei Installationskosten und ein monatlicher Fixbetrag anfallen. Die Monatskosten machen für gewöhnlich etwa 50 bis 100 Euro aus, während die grundsätzliche Installation oftmals ein paar Hundert Euro kostet. Der Preis variiert je nach Anbieter, Paket und gewünschten Funktionen. In einigen Fällen behält der Betreiber die Eigentumsrechte am System über ein paar Jahre hinweg. Kündigt man in diesem Fall, kann der Betreiber die Alarmanlage zurückfordern. Man sollte auch bedenken, dass bei manchen Systemen eine Bindefrist gilt. Ein weiterer unterschiedlicher Faktor ist, inwieweit ein Ausrück-Service in den Monatskosten inkludiert ist oder nicht.

Bei bestimmten Systemen geht der Alarm zuerst zum Kunden, um einen tatsächlichen Einbruch festzustellen, und wird danach an die Alarmzentrale weitergeleitet. Bei anderen Varianten wird der Alarm direkt an die Alarmzentrale geschickt, die dann wiederum den Kunden alarmiert. Bei manchen Systemen kann die Zentrale die Personen im Eigenheim sogar sehen und mit ihnen sprechen. Das bringt eine zusätzliche Sicherheit mit sich, da man rasch Hilfe bekommt, wenn man verletzt ist oder Ähnliches. Andererseits ist hier auch eine Form von Integrität im Spiel. Es geht darum, was man bei einem eventuellen Fehlalarm bereit ist, fremden Menschen von seinem Privatleben zu zeigen. 

Die meisten Alarmanlagen sind heutzutage kabellos. Es gibt immer noch Modelle, bei denen man die Wände mit Kabeln verlegt. Doch dies ist normalerweise nur bei einem Neubau der Fall.

Die kabellosen Systeme sind in unterschiedlicher Ausprägung störungsanfällig. Beispielsweise hat die integrierte Codierung oder die Senderfrequenz Einfluss auf die jeweilige Qualität der Alarmanlage. Manche verfügen etwa über eine doppelte Codierung, andere nur über eine einfache. Kommuniziert das System auf einer normalen Frequenz, kann es schlimmstenfalls von anderen Geräten auf dieser Frequenz gestört werden. Investiert man in eine kabellose Alarmanlage, sollte man sich für ein Produkt von hoher Sicherheit entscheiden.

Beim Kauf einer Alarmanlage kann man nicht eindeutig sagen, ob das eine oder andere für alle passend ist. Die zu fällende Entscheidung wird vom jeweiligen Bedarf, den gewünschten Funktionen, dem persönlichen Interesse an Technik, dem individuellen Budget und der Familienkonstellation beeinflusst. Folgende Fragen kann man für die Entscheidungsfindung heranziehen: 

  • Will man das System selbst montieren und überwachen oder dies einem Anbieter überlassen?
  • Ist man nur an einer Außenhautsicherung interessiert (Fenster, Türen usw., sodass man sich selbst schützen kann, wenn man zu Hause ist) oder an mehrerer Funktionen wie Brandmelder, Bewegungssensoren im Innenbereich usw.?
  • Will man sowohl alarmiert werden als auch sehen können, was zu Hause vor sich geht, oder ist eine Alarmfunktion ausreichend?
  • Sind tagsüber Haustiere oder bewegliche Dinge vorhanden, die eventuelle Bewegungssensoren aktivieren könnten?
  • Wünscht man ein System, bei dem ein Betreiber direkt überprüft, was vor sich geht, oder will man zuerst selbst einen Fehlalarm ausschließen?
  • Will man das System vom Smartphone aus überwachen?
  • Gibt es Kinder, die früher nach Hause kommen? Können die Kinder auf einen geheimen Code achtgeben und diesen bei Bedarf eintippen oder wird ein System mit Chips benötigt? Wünscht man eine Benachrichtigung, wenn die Kinder nach Hause gekommen sind?
  • Wird Zubehör wie eine Sirene oder ein Scheinwerfer gewünscht?
  • Soll das System für praktische Eigenheimlösungen ausbaufähig sein, beispielsweise für angeschlossene Brandmelder, Temperatursensoren, Feuchtigkeitssensoren usw.?
  • Will man, dass eventuelles Wachpersonal nur die Außenhaut kontrolliert, oder sollen auch der Innenbereich und sämtliche Zimmer kontrolliert werden?
  • Soll eine Batteriesicherung integriert sein, für den Fall, dass ein Stromausfall das System aussetzt?
  • Soll das System unmittelbar in den Besitz des Kunden gelangen oder erst nach ein paar Jahren? Eine Überprüfung der entsprechenden Bedingungen des Anbieters ist empfehlenswert.